Hilfe in der Gruppe
Eine Selbsthilfegruppe gibt den Betroffenen die Möglichkeit, sich in einem geschützten Rahmen auszutauschen. Dabei sprechen die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen, über ihre Ängste und Wünsche und geben Tipps zur Bewältigung des Alltags weiter. Solche Gespräche helfen den Betroffenen, sich und ihre Erkrankung besser zu verstehen und anzunehmen. Es tut gut, sich ernst genommen, verstanden und nicht mehr alleine zu fühlen und sich gegenseitig zu ermutigen.
Wichtige Ziele von Selbsthilfegruppen
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Sich gegenseitig für Veränderungen im Verhalten motivieren und konkrete Hilfestellung bei der Umsetzung bieten (zum Beispiel durch die Weitergabe von Therapeuten- und Klinikadressen)
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Lernen, mehr Risiken im Umgang mit anderen Menschen einzugehen, Zwänge abzubauen sowie eigenverantwortlich und aktiv zu handeln
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Sich konstruktiv über eigene Unsicherheiten und Ängste auszutauschen
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konkrete Unterstützung und Hilfe im Alltag geben
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Sich helfen, alltagstauglicher zu werden (zum Beispiel angemessen Kritik üben, zuhören lernen, Gefühle mitteilen)
Selbsthilfegruppen zeichnen sich in der Regel durch die folgenden Merkmale aus:
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Eine Selbsthilfegruppe umfasst ca. 6 bis 12 Personen, die sich regelmässig am gleichen Ort treffen.
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Die Teilnehmenden leben mit einer Zwangserkrankung
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Sie wünschen sich, eine aktive Haltung zu entwickeln, um diese Erkrankung besser zu verstehen, anzunehmen oder sogar zu bewältigen.
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Eine Selbsthilfegruppe wird – im Gegensatz zu einer Therapiegruppe – nicht von einer Fachperson geleitet. Jedes Gruppenmitglied ist gleichberechtigt und mitverantwortlich. Dabei sind die Teilnehmenden sowohl in der hilfesuchenden als auch in der helfenden Rolle. Jedes Mitglied ist bereit, sich in die Gruppe einzubringen und auch für andere da zu sein.
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Der Erfolg einer Selbsthilfegruppe steht und fällt mit dem Engagement der einzelnen Mitglieder.
Alles, was in der Selbsthilfegruppe besprochen wird, ist vertraulich und darf nicht nach aussen getragen werden.
Wirkungsweise einer Selbsthilfegruppe
Selbst zu erleben, dass andere Menschen das gleiche Schicksal teilen, tut gut und ist entlastend: Ohne viel erzählen zu müssen, wird man verstanden. Auch Angehörige und Freunde spüren diese Entlastung. Die erlebte Solidarität unter Betroffenen und das Erlernen von neuen Bewältigungsstrategien setzen Energien frei. Diese können für Veränderungen und Verbesserungen im Alltag genutzt werden. Neue tragfähige Beziehungen entstehen. Durch die Selbsthilfearbeit gewinnen Menschen Selbstvertrauen, Hoffnung und Zuversicht. Teilnehmende von Selbsthilfegruppen werden selbstbewusster und eigenverantwortlich. Selbsthilfegruppen sind jedoch kein Ersatz für eine therapeutische Behandlung durch Fachleute. Die beiden Angebote können sich gegenseitig ergänzen, aber nicht ersetzen.
Wie finde ich eine geeignete Gruppe?
Die Suche nach geeigneten Mitstreitern ist jedoch gerade in ländlichen Regionen alles andere als einfach. Falls es in Ihrer Gegend keine geeignete Gruppe (siehe unten) gibt, können Sie auch selber eine entsprechende Gruppe gründen. Bei Bedarf werden Sie hierzu von der „Schweizerischen Gesellschaft für Zwangsstörungen“ gerne beraten.
Auch die regionalen Selbsthilfezentren helfen Ihnen bei der Suche und unterstützen Sie allenfalls bei der Gründung einer neuen Gruppe. Auf www.selbsthilfeschweiz.ch sind die Kontaktdaten aller Selbsthilfezentren aufgeführt und es hat zudem eine Suchmaschine mit welcher man in der ganzen Schweiz nach Gruppen suchen kann.
Die www.selbsthilfezuerich.ch in Zürich kann den Kontakt zu Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige/Eltern vermitteln. Flyer siehe unten.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte direkt die Selbsthilfe Zürich
Selbsthilfe Zürich
Jupiterstrasse 42
8032 Zürich
Tel. 043 288 88 88